Vier
Tage Nordsee Kreuzfahrt auf
der "neuen" Phoenix Artania Hamburg -
Amsterdam
- Rotterdam - Hamburg 01.06.2011,
Tag 2: Nordsee, Kanaldurchfahrt, Amsterdam
Die erste Nacht auf der Artania haben wir prima
geschlafen, es war ruhig, dazu die glatte Nordsee, nur zweimal bin ich,
beim rumdrehen,
an den Bettkastenteil des Klappbetts gekommen, aber eigentlich kein
Problem.
Der Blick vom Balkon, auf einen perfekt blauen
Himmel und
ruhige See, ließ einen schönen Tag erwarten. Schnell
machten
wir uns fertig zum Frühstück auf Außendeck
8, das war
so gegen 8 Uhr. Tische waren noch reichlich frei und während
wir gerade Platz nahmen, kamen Manu und Jens, etwas
später
auch Angelika und Michael dazu.
Die Auswahl am
Frühstücksbüffet ließ kaum
Wünsche offen.
OK,
es gab keine gekochten Eier, keine Omeletts und Spiegeleier, nur
Rührei aus Eipulver. Den Grund erfuhr ich von Karl am dritten
Tag.
Es war wohl der Kühlungsbereich für diese
Lebensmittel ausgefallen
und da hat man, aus für mich verständlichen
Gründen, auf
die Herstellung der Eierspeisen verzichtet, kann passieren.
Ansonsten
haben wir nichts beim Frühstück vermisst, was wir
auch auf
anderen Kreuzfahrern zum Frühstück erwarten. Noch
mehr
Auswahl, exotischer und besser geht sicherlich immer, aber wer braucht
das schon. Kaffee wurde auch hier draußen immer
nachgeschenkt,
Geschirr zügig abgeräumt und die Sonne tat ihr
übriges für unser
Wohlbefinden.
***** Ein kleines Video -
Das Schiff bebt *****
Nach dem Frühstück gab es um
9.30
Uhr noch die vorgeschrieben Seenotrettungsübung. So
detailliert
habe ich noch keine Übung empfunden wie diesmal. Danach
machten
wir einen
ausgedehnten Rundgang über die Außendeckbereiche von
Deck 8
& 9, die wir
gestern wegen des eher feuchten Wetters ausgelassen hatten. Auch hier
sah es überwiegend gut aus. Crewmitglieder richteten
gemütlich
aussehende Polsterliegen aus und die ersten Gäste nahmen
bereits
ein
Sonnenbad. Leider war der große Pool im vorderen Bereich auf
Deck
9 nicht gefüllt und hier fehlten auch noch die Sonnenschirme.
Alles lag noch in den Originalverpackungen unter den
Treppenaufgängen.
Vorne angekommen,
direkt über der Kommandobrücke, hatte man einen
grandiosen Blick auf
den gesamten Bugbereich und auch die Einfahrt zur Schleuse von
I'Jmuiden war
schon zu erahnen. Das Schiff war sehr langsam geworden und
nahm gerade, von einem herannahenden Pilot Boot, einen Lotsen
auf.
Blick über den
Bug. Passt alles?
Wir machten uns auf,
Richtung Deck 4,
um am
Heck und Bug die Aktionen in der Schleuse zu beobachten. Angekommen in
der Schleuse, war noch
ordentlich Platz auf beiden Seiten des Schiffs und trotzdem fand ich es
absolut
erstaunlich, wie präzise solche großen Schiffe in
solch
einen Flaschenhals hineinbugsiert werden. Nachdem das Schleusentor
geschlossen war, füllte sich die Schleuse echt fix und es ging
weiter. Links und rechts vorbei an wirklich riesigen Industrieanlagen,
Schutthalden, Raffinerien ... nicht so prickelnd.
Wir gingen hoch zur
Kopernikus Bar, wo es einen deftigen bayrischen Frühschoppen
gab.
Ich sag mal so, wer so was mag, fühlte sich dort bestimmt sehr
wohl. Freibier satt, Weißwurst, Leberkäs,
Käsekrakauer,
Sauerkraut, entsprechend verkleidetes Personal, Puchtelmusik und alles
blauweiß dekoriert. Für eine kleine
Stärkung reichte
es, zumal Manu und Jens vorbeikamen und wir noch ein wenig plauderten.
Erst als wir uns der
Hafenanlage am Hauptbahnhof von Amsterdam näherten, wurde es
kreuzfahrttechnisch wieder interessant. Ein Treffen mit der Phoenix
Albatros stand an. Vom
Balkon aus konnten wir uns das fast einstündige Schauspiel des
Einfahrens , rumdrehen, langsame Fahrt ganz nah an der Albatros vorbei,
bis zum Anlegen, genüsslich ansehen. Das sind für
uns
immer ganz besondere
Highlights, eigentlich auf jeder Kreuzfahrt.
Einfahrt
nach Amsterdam, Treffen mit der MS Albatros (Phoenix Reisen)
Eine halbe Stunde
später war das Schiff von den Behörden freigegeben
und wir
gingen von Bord. Wir machten in Amsterdam eine einstündige
Grachtenrundfahrt (13 Euro), Jens und Manu stießen vor der
Abfahrt noch zu uns. Sie hatten, direkt am Hafenausgang, die
Grachtenbootkarten für 11 Euro gekauft. Die Grachtenboote
selbst
befinden sich direkt hinter dem Hauptbahnhof (ca. 30 Min.
Fußweg). Nach der sehr interessanten Bootsfahrt machten wir
noch
einen gemütlichen Rundgang durch den angrenzenden Stadtteil
direkt
hinter dem Hauptbahnhof. Achtung ! Es gibt dort Rotlicht Milieu
Straßenzüge, in die man unweigerlich
reinläuft, wo die
Mädels hinter Glas meiner Frau schon mal böse Blicke
zuwarfen. Insgesamt ist dieser Stadtteil ein Mix aus
Wasserpfeifenkneipen, urigen Bars, Restaurants, Bordellecken, Fastfood,
Käseshops, Nippes, Trödel, Coffee Shops, dazu das
Grachtenflair, echt pralles Leben und dazwischen jede Menge Touristen.
Rundblicke bei der Einfahrt in den
Amsterdamer Innenhafen
Gegen 19 Uhr waren wir wieder zurück an
Bord. Da es leider nur kaltes Wasser im Bad gab und nun auch die
Toilette nicht mehr funktionierte, telefonierte ich mit der Rezeption,
wo mir eine etwas verzweifelte Frauenstimme mitteilte, dass sie die
Probleme kennen würden und daran arbeiten. So gegen
20 Uhr
trafen wir im Restaurant Vierjahreszeiten wieder alle zusammen
und
hatten erneut ein vorzügliches Dinner, serviert von Hans,
unserem
Waiter mit dem faszinierenden Wiener Charme. Nach dem Dinner besetzten
wir eine gemütliche Sitzecke im Außenbereich auf
Deck 4 und
erlebten um 23 Uhr, im bunt wechselnden Licht der
Heck-Freideckbeleuchtung, eine wunderschöne Ausfahrt aus
Amsterdam. Gelbrot gefärbter Horizont, Amsterdam im
aufkommenden
Nachtlicht, angenehme Temperaturen, alles sehr schön. Bis
gegen zwölf Uhr saßen wir draußen
gemütlich
zusammen, um dann den netten Abend zu beenden und in unserer Kabine
funktionierte zumindest die Toilette schon mal wieder.