Vier
Tage Nordsee Kreuzfahrt auf
der "neuen" Phoenix Artania Hamburg -
Amsterdam
- Rotterdam - Hamburg 31.05.2011,
Tag 1: Abfahrt aus Hamburg, Elbe, Nordsee
Dienstagmorgen
begann die Anreise nach Hamburg und endete nach knapp 380 km und fast 5
Stunden
Fahrt über die Autobahn A1, im Contipark Parkhaus am
Sandtorkai 6,
knapp 600 m vom Hamburger Cruise Center (HCC)
entfernt. Bepackt mit
unseren 2
Koffern, bei leichtem Nieselregen, kamen wir knapp 20 Minuten
später am Cruise Terminal 1 an.
Dort
stand das "umgebaute" Kreuzfahrtschiff, neuer Stolz der
PHOENIX Flotte:
Name: MS
ARTANIA
Die MS Artania am
Cruiseterminal 1 in Hamburg - Das Foto wurde mir dankenswerter Weise
von Rainer Buch zur Verfügung gestellt.
Stapellauf: 1984
in Finnland (Wärtsila)
Ist als MS
Royal Princess für Princess Cruises
bis 2004 gefahren
Ist als MS Artemis
für P&O Cruises bis 2011 gefahren
Im April
& Mai 2011 wurde die Artemis in der Lloyd Werft in
Bremerhaven umgebaut bzw. renoviert.
Technische
Daten: Knapp 45000 BRZ, Länge:
ca. 231 m,
Breite: ca. 30 m,
Tiefgang: ca. 8 m
Aktueller Veranstalter ist die PHOENIX REISEN GmbH,
die knapp 600 Kabinen und Service für ca. 1200 Passagiere
anbietet.
Die erste Premierenkreuzfahrt hatte sie bereits hinter sich gebracht
(28-31.5.2011) und wir freuten uns auf viele neue Eindrücke
bei der
zweiten Premierenkreuzfahrt.
Check in war am Terminal
1, wo es um kurz nach
13 Uhr schon ziemlich voll war. Vorher
mussten wir unsere Koffer
selbst zum Terminal 2 bringen (ein kleineres Gebäude links
neben
Terminal 1), wo uns Crewmitglieder unsere Koffer
abnahmen, die wir vorher mit den gelieferten Schildern von Phoenix
kenntlich gemacht hatten.
Leichter Regen hatte eingesetzt, die Luft
im
Terminal war warm und feucht, es war ziemlich voll und alles nicht sehr
angenehm auszuhalten.
Insgesamt
verbrachten wir die erste Stunde im Terminal 1 damit, uns umzuschauen,
ein
wenig Sekt, der reichlich angeboten wurde, zu schnasseln und waren nur
froh, das die Anfahrt &
Parkplatzsuche problemlos
funktioniert hatte. Der Ausblick nach bekannten Gesichtern blieb
zunächst noch erfolglos. Das änderte sich aber, als
wir uns in einer
Warteschlange zum Check in anstellten.
Karl, ein uns bis heute
nur virtueller Bekannter, aus einem Kreuzfahrt
Forum,
sprach mich an und schon verging die knapp halbe Stunde Wartezeit bis
zum Einchecken, wie im Flug. Er, als Vielfahrer mit Phoenix,
machte
uns direkt auf eine Besonderheit aufmerksam. Phoenix unterteilt den
Ansturm auf den Check in
in Bereiche für Normalos, Silver Service und Gold Service
Paxe. Wir als
Balkonkabinen Gäste hätten uns beim Silverservice
anstellen
können und der Goldservice ist für die Gäste
mit gebuchten
Suiten.
Da wäre es vielleicht etwas schneller gegangen, aber mit
Sekt in der Hand und dem Smalltalk mit Karl, war es auch am normalen
Check in recht unterhaltsam. Insgesamt 10 Angestellte
versorgten alle Paxe an ebenso vielen
Check in Stationen, wo unser Voucher entgegen genommen wurde, die
Reisepässe registriert und direkt ein Foto für die
Bordkarte
gemacht wurde. Das Foto fand sich dann auf der Bordkarte optisch
wieder, ein furchtbares schwarzweiß/grau Foto, ich sah aus
wie ein
Knasti,
aber egal. Die Kreditkarten Registrierung erfolgte später, an
der Rezeption auf Deck 2.
Danach ging es
durch die üblichen
Kontrollen
(wie am Flughafen), vorbei an der Fotostation, wo wir von uns ein
Begrüßungsbild machen ließen und schon
konnten wir
über die kurze, aber steile Gangway an Bord. Wir wurden
freundlich und mit
Handschlag begrüßt. Dann
standen wir
allein vor der Wahl auf einen Aufzug zu warten (der zweite Aufzug war
defekt), oder uns zu Fuß die Treppen hinauf zu begeben,
Richtung
Kabine. Da ab ca. 15 Uhr die Kabinen bezugsfertig sein sollten, machten
wir
uns also auf in Richtung Deck 7, um die Kabine 7472 zu suchen.
Eine
Orientierung viel uns
nicht besonders schwer, die Kabine war schnell gefunden und auf den
ersten Blick auch bezugsfertig. Die Kabine stellte sich in Form,
Größe und Ausstattung schon etwas anders dar, als
wir es von
unseren bisherigen Kreuzfahrten gewohnt waren.
Ich war im ersten Moment enttäuscht, zumal ich beim
Upgrade
vor einigen Tagen extra nachgefragt hatte, ob es sich auch um eine
Kabine mit
Doppelbett handelt und man mir telefonisch mitteilte, das wäre
so
und wenn nicht, würde die Crew ein Doppelbett daraus machen.
Superior Balkonkabine
7472
Das Bad. In Ordnung,
aber nichts für Gäste, die nur schwer in
eine Badewanne zum duschen reinkommen. Außerdem glatt,
Unfallgefahr.
Der
Balkon, sehr tief, rechts seht ihr die Stelle, wo es immer von oben
tropfte.
Die Superior
Balkonkabine war recht schmal geschnitten mit
zwei Einzelbetten, eins davon als Klappbett. Weiterhin war die Kabine
ausgestattet mit einem schönen tiefen
Balkon, mit ausreichend Platz für zwei gemütliche
Stühle
und einen kleinen Beistelltisch, sowie einem Badezimmer mit Badewanne
und
dem sonst üblichen Standard. Eine Minibar und ein Fernseher
waren ebenfalls vorhanden. Ob
der Stauraum
genügend groß ist, für z.B. eine 14
tägige
Nordland Cruise blieb für uns fraglich. Uns erschien er eher
etwas zu knapp
bemessen. Keine Regale in zwei Schrankbereichen und insgesamt 8
Schubladen mittlerer Tiefe am Spiegel-/Schreibtisch. Der Save
war nur zum Verstauen
eines
Portemonnaies und wichtiger Papiere geeignet, also nur dem
Nötigsten.
Die erste
positive
Überraschung waren
die
Begrüßungsgeschenke von Phoenix, die auf dem
Schreibtisch
platziert
waren. Zwei Briefbeschwerer mit
Artania Schriftzug im Glas, sowie eine
Herren- und Damenuhr mit Artania Design, Pralines, ein
Obstkorb, eine
Flasche Sekt,
dazu der Tagesflyer, Zweitschlüssel für die Kabine,
ein
Begrüßungsanschreiben und weitere Infos (Minibar
Preise,
Kreditkartenregistrierung) rundeten die
Unterlagen ab.Bademäntel und große
Handtücher für
die Liegestühle bzw. den Poolbereich lagen ebenfalls bereit.
Zudem hatten wir ja schon im Vorfeld die Reiseunterlagen
zum Schiff, zur Cruise, Tipps zu den Zielen usw. mit der Post im
türkisenen Täschchen von Phoenix bekommen.
Türkisfarbene
Umhängetaschen und Regenschirme lagen ebenfalls in der Kabine
bereit. Wir fanden das
ausgesprochen serviceorientiert, fast schon etwas zu üppig,
aber sehr aufmerksam.
Da unsere
Koffer noch nicht da waren, machten wir uns nur kurz ein wenig frisch
und begaben uns auf den Weg zu einem ersten
Rundgang an Bord.
Vor
den
Aufzügen im
Mittelteil des Schiffs orientierten wir uns an
den
Schiffsdeckplänen und begaben uns zunächst auf Deck 8
ins
Lido Büfettrestaurant, wo wir einen Kaffee, Gudrun etwas
Kuchen
und ich ein paar
Lachshäppchen zu
uns nahmen. Hier erwartete uns ein aufmerksamer Kellner, der mehrfach
zum Servieren von weiterem Kaffee vorbei kam. Das Lido machte einen
schicken Eindruck,
sehr schön eingedeckte Tische mit passenden Platzdeckchen und
Deko,
dazu weißes Porzellangeschirr, alles sehr nett.
Das
Lido Büffetrestaurant
Danach gab es
erst mal die Abfahrt aus Hamburg, leider ein bisschen alles grau in
grau.
Die Auslaufmelodie brachte uns dann wieder das
Gänsehautfeeling,
allein dafür lohnt schon fast jede Kreuzfahrt. Da es ein wenig
anfing zu regnen, machten wir uns auf
zum Lido Freideckbereich Richtung Kopernikus Bar. Hier sollte ein
kleiner Sektempfang/Auslaufparty stattfinden. Leider hatte
es angefangen aus vollen Eimern zu regnen, die Party fiel
buchstäblich ins Wasser, den Sekt gab es später an
den Bars
und so war der Aufenthalt
für
uns dort nur von kurzer Dauer. Wir machten uns auf den Weg
Richtung Deck 9 in die Pazifik Lounge, einem sehr ansprechenden
Bereich, zur Hälfte für Raucher freigegeben.
Die Pazifik Lounge - Das
Panorama Foto wurde mir dankenswerter Weise von Jens Pillat zur
Verfügung gestellt.
Die
Größe und
Gemütlichkeit dieser kreisrunden Lounge überraschte
uns.
Wirklich gelungen war die Zusammenstellung. In der Mitte eine kleine
Tanzfläche inkl. Podest für Liveauftritte der
engagierten
Künstler, eine kleiner DJ Pult, Diskobeleuchtung,
eine nette
Bar, ..., was will man mehr?
Hier waren wir jeden Abend, um uns den letzten Absacker zu
gönnen
und die schönen Tage entsprechend ausklingen zu lassen.
Weitere
interessante
Teilbereiche des Schiffes lagen noch im vorderen, offenen Teil von Deck
8 und 9. Nur leider im Moment schwer zu erreichen, weil es
immer
noch regnete, zu diesen Bereichen später aber mehr. Also
begaben
wir uns zunächst auf Deck 3, um uns dort einmal umzuschauen.
Was soll ich sagen?
Wir waren begeistert von der Anzahl und Größe
vorhandener
Bars (Casablanca, Harry's, Bodega), diversen Sitzgelegenheiten inkl.
vorhandener Raucherbereiche, der Atlantic Show Lounge, dem neuen
stylischen Artania Restaurant (dafür hat man auf das dort
vorher
befindliche Spielcasino verzichtet), die Verkaufs Boutique, Jamaica
Club, Internet Cafe, Fotogalerie, Phoenix Beratungsbüro ...
In Harry's Bar
trafen wir
dann Manuela und Jens. Kreuzfahrt-Bekannte, die wir schon
länger
von einem regionalen Kreuzfahrttreffen kennen. Kurze Zeit
später
sprach uns ein Pärchen an, es waren Angelika und Michael aus
Norddeutschland, auch virtuelle Bekannte aus einem Kreuzfahrt Forum.
Eigentlich wollten wir uns alle erst Morgen an Harry's Bar treffen,
somit war das auch schon erledigt. In gemütlicher Runde wurde,
wie
nicht anders zu erwarten, über das neue Schiff gesprochen.
Nach
einem ersten Smalltalk verabredeten wir uns im Heckbereich. Wir wollten
von den überdachten Außenbereichen noch ein wenig
die Fahrt
die Elbe hinunter genießen.
Dort angekommen,
hatte
Michael schnell etwas Sekt besorgt und auf gemütlichen
Polstersesseln zogen die diversen Highlights einer Elbeausfahrt an
uns vorbei. Auf dem Airbusgelände stand ein
großer
Beluga Transport Flieger, die
Schiffsbegrüßungsanlage in
Wedel intonierte die englische Nationalhymne (Heimathafen der MS
Artania ist Hamilton/Bermuda), Blankenese und auch der Blick auf unser
"Hotel am Elbufer", direkt an der Elbe in Finkenwerder gehörte
dazu. Der Regen hatte auch schon wieder nachgelassen und der Sekt tat
sein Übriges zur guten Stimmung, es passte.
Langsam
rückte
die Dinner Zeit (18-21 Uhr, freie Platzwahl) näher
und
wir
wollten uns vor dem Artania Restaurant treffen. Kurz vor 20 Uhr war da
leider nichts frei für vier Personen, also gingen wir runter
auf
Deck 2 ins Restaurant Vierjahreszeiten. Auch da war es ziemlich voll,
aber wir entdeckten Jens und Manu an einem 8ter Tisch mit zwei weiteren
Gästen zusammen und 4 freien Plätzen. Zur Not
hätte man
auch noch ins Büffet Restaurant gehen können, aber
das ist
nicht so unser Ding zum Abendessen.
Die uns gereichte Speisekarte, an einem
schön eingedeckten Tisch war übersichtlich. Zwei
Vorspeisen,
eine Suppe, ein Fisch- bzw. ein Fleisch-Hauptgericht und ein Dessert
standen zur Auswahl.
Die servierten Speisen waren allesamt geschmacklich gut, vielleicht
etwas sparsam aufgelegt, aber auch das nachbestellen eines weiteren
Rinderfilet stellte kein Problem dar. Unser
österreichischer
Hauptkellner Hans entpuppte sich als ein echter Glücksgriff
und
wir schafften es, ohne Vorreservierung (die auch angeblich nicht
möglich ist) an den zwei folgenden Abenden auch wieder, fast
umfassend, von Hans bedient zu werden.
Wasser,
Rot- und
Weißwein (Hausmarke) waren beim Dinner und auch am Bufett
inklusiv. Als weiter positive Überraschung empfanden wir die
Getränkepreise insgesamt. Ein großes Bier (0,5l )
für
3,10 Euro, Longdrinks durch die Bank für 4,50 - 4,70 Euro.
Drink
of the Day 3,50 Euro, Espresso von Lavazza 1,70 Euro. Antialkoholische
Longdrinks 2 Euro, Prosecco 3 Euro, fast unschlagbar diese
Preise.
Auch die Getränkepreise der Kabinen Minibar waren akzeptabel.
Auf
dem Spiegelschrank standen immer zwei Wasserflaschen. 1l Evian oder 1l
Wasser mit Kohlensäure für 2,40 Euro. Völlig
OK.
Nach dem
Abendessen
besuchten wir die Chris Kolonko Show. Dieser Transvestit ist wohl eine
Institution bei Phoenix (Kreuzfahrt-Bekannte von uns kennen Ihn schon
aus den 90er Jahren von der MS Maxim Gorki) , nicht nach meinem
Geschmack. Die Atlantic Show Lounge war aber voll besetzt und viele
Paxe hatten richtig Spaß.
***** 3 kurze Videos aus
der Show mit Chris Kolonko *****
Chris
Kolonko I
Chris Kolonko II
Chris
Kolonko III
Einen köstlicher Absacker, dazu einige
musikalische und tänzerischen Einlagen der
Showtruppe für die morgige Abendvorstellung in der Atlantic
Show
Lounge beendeten den Abend. Etwas müde und erschlagen von so
vielen neuen Eindrücken
begaben
wir uns so gegen halb eins auf die Kabine, wo
uns aufgedeckte
Betten empfingen, mit einer kleinen Schokolade als
Betthupferl.
Morgen Mittag würden wir in Amsterdam ankommen, wir waren
gespannt, auf das von einem Kreuzfahrt Bekannten angekündigte
Panamakanal Feeling.