Unsere erste Kreuzfahrt

                Mit der AIDA Cara durch das westliche Mittelmeer  aida_0 

 

Gedacht war sie als Test für unsere Silberhochzeitsreise. Wir wollten sehen, ob das überhaupt etwas für uns ist, bevor wir eine Karibikkreuzfahrt buchen. Das hat dann aber nicht so geklappt, weil wir unsere Hochzeitsreise schon vor der Kreuzfahrt mit der Aida gebucht haben. Hatte was mit dem Preis, dem Ort und der Zeit zu tun. Gebucht haben wir die Aida Kreuzfahrt individuell, Reise und Flug getrennt.

 

Reisetermin:    16-23.3.2007, Aida Cara, westliches Mittelmeer

Innenkabine:    4110, Flug mit AirBerlin von Dortmund nach Palma de Mallorca

Hinflug:            16.3.2007, Rückflug am 23.3.2007

 

Reisebericht Tag 1: Anreise und Einschiffung

Unser Sohn Andreas brachte uns am frühen Morgen nach Dortmund. Von uns aus eine halbe Stunde Fahrt. War schwer was los, um 4 Uhr morgens, in dem eher familiär anmutenden Flughafenterminal von Dortmund. Ich mag diesen Flughafen. Hier ist nicht so viel Hektik, man kommt gut hin, alles einer Nummer kleiner.Wir sind da schon mehrfach abgeflogen, meist mit EasyJet. Man kann da auch relativ preiswert sein Auto für ein bis zwei Wochen abstellen.

Checkin ging völlig problemlos. Noch eine letzte Zigarette, ein Blick über den sehr überschaubaren Duty Free Bereich. Um 6.15 Uhr hoben wir ab, mit der Ankündigung der Crew um 8.30 Uhr in Palma zu landen. Es kam alles etwas anders.

So gegen 8.20 Uhr waren wir über Palma de Mallorca und der Flieger begann Kreise zu drehen. Ein Blick aus dem Fenster verriet uns, das wir nicht die Einzigen waren, die auf eine Freigabe zur Landung warteten. Der Flugkapitän meinte noch, ganz optimistisch, wir reihen uns dann mal in einen Stau ein. 20 Min, später machte der Kapitän die eher beunruhigende Meldung, das er, bevor uns der Sprit ausgeht nach Menorca zum auftanken fliegen muss, da in Palma immer noch dichter Nebel über dem Flughafen ist und es zu lange dauern würde. Viel zu sehen war, auf dem Kreiselkurs, davon allerdings nicht. Ich glaube eher, es waren zu viele Flieger da. Ich dachte nur, gut das erst um 17 Uhr Checkin auf der Aida ist. Bis dahin werden wir wohl in Mallorca ankommen.

Also landeten wir 15 Min. später auf Menorca, verbrachten eineinhalb Stunden auf dem Rollfeld im Flieger, bevor es um 11 Uhr zurück auf die Startbahn ging um wieder Malle anzusteuern. Eine halbe Stunde später setzten wir zur Landung an, bei schönstem Wetter am Flughafen. Von Nebel nix zu sehen.

Schnell hatten wir unsere Koffer, ab vor den Terminal und erstmal eine rauchen. Fünfeinhalb Stunden für einen Flug nach Mallorca, das hatten wir auch noch nicht erlebt.

Direkt vor dem Terminal fahren auch die Linienbusse ab. Wir also zur Bushaltestelle. Kurz drauf kam die Linie 1, die uns nach ca. 40 Min. Fahrt für 2,20 € / Person direkt bis zum Liegeplatz der Aida Cara  brachte (inkl. kleiner Stadtrundfahrt), echt klasse. Da standen wir nun mit unseren Koffern. Etwas unsicher, da ja erst ab 17 Uhr einchecken angesagt war. Koffer abgeben sollte man aber können.

Also gingen wir zu der Eingangshalle, es war kaum was los. Direkt nahmen fleißige Helfer uns unsere Koffer ab und wir konnten zum Anmeldschalter. Papiere abgegeben, weitergehen, Photo machen, Karte bekommen (alles in 10-15 Min.). Und dann die beste Ansage. Ihr könnt schon aufs Schiff, schön Mittagessen, Kabinen gibt’s ab 14 Uhr, wir wünschen euch eine schöne Reise.

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Ganz gespannt gingen wir durch die recht lange offene Gangway zum Pier, nicht ohne schon reichlich Bilder von der Aida gemacht zu machen. Noch mal Rolltreppen runter, Rucksack geröntgt, ein Startphoto von uns durch die Aida Photografen und schon waren wir auf dem Schiff. Unser erster Eindruck: Alles schön hell hier, kein Gedrängel, nettes Personal.




Wir fanden recht schnell das Calypso-Restaurant auf Deck 9 mit offenem Bereich am Heck des Schiffs. Jacken abgelegt, es gab volle Sonne, mit etwas Windschutz .Das erste Mal am Büffet bedient. Fing ja alles ziemlich gut an auf dem Dampfer. Irgendwann kam dann eine Durchsage, dass die Kabinen fertig sind und da waren dann auch schon unsere Koffer abgestellt.

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Schon etwas komisch so eine Innenkabine. Getrennte Betten über Eck, kein Fenster aber groß genug für uns. Wir wollten ja keine Kabinenpartys feiern, sondern uns meist auf irgendwelchen Decks oder an Land aufhalten. Angenehm auch das Bad, ausreichend groß, Duschkabine mit Schwenkglastür.

Nachdem wir unsere Sachen eingeräumt hatten, beschlossen wir, noch mal von Bord zu gehen und einen kleinen Ausflug in die Altstadt von Palma zu machen (die Busanbindung war perfekt dafür). Wir waren schon mehrmals in Palma und es ist immer wieder schön durch die Gassen zu laufen, auch wenn nicht alle Geschäfte immer auf haben. So gegen 18 Uhr waren wir zurück. Nachdem wir uns etwas frisch gemacht hatten gingen wir zum essen nach unten ins Markt Restaurant (es war so 19 Uhr).

Es war übervoll, kaum freie Plätze und so drehten wir wieder ab um später wiederzukommen und uns es so lange an einer Bar gemütlich zu machen. So gegen 20.15 Uhr versuchten wir es erneut. Perfekt, höchstens noch halb voll, auch nicht mehr so viel Lärm. Die Auswahl am Büffet war groß und toll angerichtet, echt was fürs Auge, selbst nach 2 Stunden. So kamen wir in den Genuss eines sehr schmackhaften Abendessens, bei kostenfreiem Rotwein (irgendein Aida Hauswein, aber nicht schlecht) in angenehmer Atmosphäre.

Um kurz vor 22 Uhr begaben wir uns, eingehüllt in unsere dicken Jacken auf das Freideck(10) um die Abfahrt zu erleben. Für uns war es ein tolles Erlebnis. Die Musik, es gab Getränke (Erdbeersekt), ein volles Deck, nur freudige Gesichter unter den Passagiere. Dazu die beleuchtete, langsam kleiner werdende Kulisse von Palma, einfach großartig. Für uns ja auch zum ersten Mal.

Danach begann die FarAway – Party. Wir fanden das super. Open Air Disco Atmosphäre, gute Musik, für alle (Junge und schon etwas Ältere) war was dabei.

Nur etwas kühl war es. Ich hab noch nie bei 13-14 Grad in dicker Jacke draußen getanzt. Genial fand ich, dass man Glühwein dazu anbot, der schmeckte gut und zu den Temperaturen passte er auch.

Ich schätze mal so 300 Leute nutzten intensiv das Tanzpartyangebot bis so gegen 23.15 Uhr. Dann wurde es deutlich leerer und auch wir machten uns auf den Weg in unsere Kabine. Ein schöner erster Tag war zu Ende, bis auf den Hinflug nahezu perfekt. Morgen, erster Seetag, auf dem Weg nach Tunis. Gelegenheit das Schiff besser kennen zulernen.

 
Reisebericht Tag 2: Seetag

 So gegen acht Uhr wurden wir wach. Wir hatten geschlafen wie die Murmeltiere. Von Wellengang nichts zu spüren, keine Motorengeräusche. Nach einem hervorragenden Frühstück im Calypsorestaurant (mit riesiger Auswahl an frischem Obst) gab es die Seenotrettungsübung. Hier wurde sogar jeder notiert der am Sammelplatz auftauchte. Es war erst Schluss nachdem jeder Verantwortliche seine Passagiere von einer Liste zusammen hatte.

Da das Wetter gut war, gingen wir auf das Freideck, Liegestühle waren kaum noch zu bekommen, dafür aber jede Menge Stühle u. Tische in den Randbereichen des Decks. Es wurde Animation und Musik geboten. Einige Hartgesottene nutzten tatsächlich den Whirlpool. Die Liegestuhlpassagiere waren zu 90 % in blaue Wolldecken gehüllt und die Animation meinte noch, das wäre schon OK so. Letzte Woche bestand wohl noch Bedarf nach Heizdecken. Offen ließ er, ob es am Alter der Passagiere oder an den Temperaturen lag.  aida_04 Gegen Mittag wurde auf dem Pooldeck ein Büffet aufgebaut. Mit diversen Salaten und ein kompletter, großer Thunfisch wurde gegrillt unters Volk gebracht. Dazu gab es bunte Longdrinks. Sehr eindrucksvoll organisiert und echt lecker. Da brauchten wir nicht mehr ins Calypso zum täglich angebotenen Mittagsbüffet. Den Nachmittag verbrachten wir mit Rundgängen über diverse Innen und Außendeckbereiche. Zwischendurch Kaffee und Kuchen auf dem offenen Bereich hinter dem Calypso. Meine Frau war hin und her gerissen von der enormen Kuchenauswahl.

Jetzt hatten wir auch bereits einen guten Überblick über das Publikum und das ca. Alter der Passagiere (natürlich geschätzt). Es gab wenige ganz junge Passagiere (16-25 Jährige) kaum Familien mit kleinen Kindern, die meisten irgendwo zwischen 30 u. 55 Jahre alt und einige wenige deutlich ältere Passagiere.

Nach einem wieder hervorragenden Abendessen gingen wir noch in die Welcome Show. Begrüßung der wichtigsten Personen des Personals an Bord und eine anschließende Born to be Wild Rockshow des Ensembles vom Allerfeinsten (jedenfalls nach meinem Geschmack).
Perfektes Timing, toller Gesang. Danach gingen wir noch in den Aidaclub zur Black an White Party. Nette kleine Disco, gemischtes Publikum, gute Musik, ein SanMiguel für 2,40 €, Prosecco 3€, was will man mehr. Um 1 Uhr waren wir wieder auf unserer Kabine. Morgen war La Goulette (Tunis) unser Zielhafen. Wir hatten vor auf eigene Faust das Umland zu erkunden.

 Reisebericht Tag 3: Tunis (La Goulette)

Früh waren wir auf dem Freideck, um die Einfahrt in den Hafen von La Goulette zu sehen. Etwas enttäuscht waren wir schon. Hässliche Hafenanlagen, alles sah ziemlich verlassen und vergammelt aus. Am Pier nur ein altes, graues, stark rostendes Kriegsschiff, ein paar große Hallen, massenhaft Container, ca. 15 Busse und außerhalb des Hafengeländes eine lange Strecke gelber Taxis. Da wollten wir nach dem Frühstück hin.

Als wir durch das große Tor des Hafengeländes den Hafen verließen wurde uns etwas mulmig. Mehrere Tunesier stürzten sich regelrecht auf uns, um uns eine Fahrt nach Tunis anzubieten. Ich hatte vorher gelesen, dass man nicht mehr als 10 Euro bezahlen sollte. Alles andere wäre Wucher. Alle sprachen durcheinander, tunesisch, englisch …. Sie hielten uns Zettel vor die Nase mit den Preisen, aber alles Mondpreise. Dann hörte ich eine Stimme sagen Für zehn Euro mit mir fahren, bitte. Wir wendeten uns diesem Tunesier zu und folgten ihm zu seinem Taxi. Ich glaube die anderen Taxifahrer beschimpften ihn, aber er rief denen etwas zurück. Wir verstanden aber nur Bahnhof und waren froh, als wir erstmal im Auto saßen und losfuhren. Er stellte sich uns vor als Adriano (in Anlehnung an A. Celentano). Er sah ihm auch ein weinig ähnlich. Adriano konnte ganz gut deutsch, zeigte uns, während er los fuhr, Bilder seiner Familie und schien froh zu sein Kunden zu haben. Er fragte uns, was wir unternehmen wollten. Unser Ziel war ein Ausflug in die Altstadt, eine Moschee sehen und der Besuch der Künstlerstadt Sidi Bou Said. Um 16 -16.30 Uhr wollten wir wieder am Schiff sein denn um 18 Uhr war Abfahrt.

Adriano schlug vor, uns den ganzen Tag zu fahren, er würde uns  tolle Ecken von Tunis zu zeigen, alles für 70 Euro und wenn wir nicht zufrieden wären auch weniger. Da konnten wir nicht nein sagen. Besser geht’s ja kaum. Ein Einheimischer, der uns alles zeigen und es uns auch noch in Deutsch erklären kann. Er machte einen vertrauenswürdigen Eindruck und sympathisch war er uns auch. 

Auf dem Weg in Stadt erklärte er uns, dass hier heute Feiertag ist und somit fast alle Geschäfte in der Altstadt zu hätten. Er wollte uns aber das echte Tunis Altstadtleben zeigen, nur die Videokamera sollten wir da unten lassen. So fuhren wir nach Tunis rein, durch viele kleine Gassen, fast überall nur Männer auf den Strassen mit Gewändern und Turban. Hielten an einer großen Kathedrale aida_05 kurz vor dem Altstadt Tor (Avenue Habib Bourguiba), wo wir 15 Minuten flanierten und Photos von Denkmälern machten.  Danach machten wir Abstecher zu mehreren Ausgrabungsstätten, besichtigten eine Moschee aida_06 (wir waren ganz allein mit Adriano in einer riesengroßen Moschee, alles Marmor, sehr beeindruckend). Er hatte vorher mit zwei Wachmännern gesprochen und dann konnten wir da rein. In der Künstlerstadt besorgte Adriano sich einen Schlüssel und wir gingen gemeinsam durch die Wohnung von einem Maler aufs Dach, wo wir einen tollen Überblick über Sidi Bou Said und einen Teil von Tunis hatten.

In der Künstlerstadt besuchten wir noch ein geniales Cafe an einem Steilhang, Wir saßen auf offenen Terrassen, alles weiß gekalkt. Bei echtem tunesischen Mokka (nicht mein Geschmack) Mürbekeksen und frisch gepresstem Orangensaft, mit Blick auf das Meer und in größerer Entfernung die Aida.

Als wir um halb fünf wieder vor dem Hafengelände ankamen, dachte ich so für mich. Klasse, alles richtig gemacht. Super entspannt durch Tunis gekommen, viel gesehen und auch Adriano hatte einen Riesenspaß als wir ihm 90 Euro gaben.

Er war sein Geld wirklich wert gewesen. Fragt nach Adriano aida_31  wenn ihr nach Tunis kommt und Taxi fahren wollt.

Künstlerstadt und Ausgrabungen:

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Nach einer überschwänglichen Verabschiedung von unserem Fahrer ging es zurück aufs Schiff. Wir erlebten  noch eine tolle Abfahrt bei untergehender Sonne auf dem Freideck und hatten noch einen angenehmen Abend beim Dinner und an der Aidabar. Wir gingen früh zu Bett, waren echt geschafft und voller neuer Eindrücke. Morgen stand Malta an. Nach diversen Aussagen ein absolutes Highlight, wohl schon bei der Einfahrt in den Hafen.

 Reisebericht Tag 4: Malta, La Valetta

Großes Gedränge herrschte auf dem Freideck, als der Hafen von La Valetta in Sichtweite kam. Es war wirklich spektakulär, wie bei aufgehender Sonne das Schiff in den Hafen einlief, fast auf der Stelle drehte und anlegte. Herrliches Wetter und auch hier war heute Feiertag. Kaum Verkehr auf den Straßen, die am Hafen entlang führten. Nach einem ausgiebigen Frühstück gingen wir von Bord. Wir lagen ja schon mitten in der Stadt. Den ganzen Tag liefen wir dort durch Gassen, Treppen rauf und runter, kleine Parks. Schauten in diverse Buchten, beobachteten die Einheimischen bei Feiertagssiestas, besuchten einige Cafes, saßen in einem tollen Park mit direktem Blick auf die Aida. Am späten Nachmittag ging es zurück auf das Schiff (Zigaretten gab es am Hafen für 15 Euro/Stange). Bei untergehender Sonne verließen wir den Hafen wieder mit stimmungsvoller Musik und Erdbeersekt auf dem Freideck, klasse.

Bilder einer wünderschönen Stadt:

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Den Abend verbrachten wir wieder bei einen guten Abendessen im Marktrestaurant und einigen Getränken in den gemütlichen Sesseln neben der AIDA Bar. Nach etwas Smalltalk mit einigen Gästen gingen wir zu Bett. Morgen stand Palermo auf dem Programm.

Reisebericht Tag 5: Palermo

Für Palermo hatten wir uns nicht so viel vorgenommen. Wir wollten in der Altstadt ein paar Märkte abklappern, die Kathedrale besichtigen und eine daneben liegende Parkanlage „Villa Bonanno“ durchlaufen.

Leider begrüßte uns Palermo bei der Einfahrt in den Hafen mit vielen dunklen, tief hängenden Wolken. Es war merklich kühler geworden und dazu kamen heftige Schauer. Nach einen ausgiebigen Frühstück verließen wir das Schiff mit Regenjacke und Regenschirm bewaffnet. Kaum hatten wir das Hafengelände verlassen begrüßte uns die lebendige Stadt mit vollen Straßen, Lärm von Hupen, Bussen und Lkw, dazwischen Pferdekutschen und laute italienische Stimmen von Menschen, die uns alles Mögliche verkaufen wollten.

Mit einem Stadtplan zogen wir los. Es hatte aufgehört zu regnen in den meist schmutzigen und zu geparkten Gassen der Stadt, überall Müll, telefonierende Italiener und fliegende Händler.

Irgendwann hatten wir die Marktstrassen erreicht, es sah teilweise so aus, als verkauften die Italiener ihre Ware direkt aus ihren Altstadtwohnungen heraus. Alles bunt, laut, teilweise chaotisch und auch illegale Sachen (selbst gebrannte CD’s, Handys) wurden an festen Ständen angeboten. An den Fischständen sahen wir Meeresfrüchte, die ich nie im Leben essen würde. Polizia oder Gardia Zivil sah man keine, alles fest in der Hand der Einheimischen?

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Auf dem Weg zur Kathedrale schüttete es zur Abwechselung mal wieder heftig, so dass wir uns in eine Cafeteria verkrochen. Hier war der Bär los, viele Einheimische, ein Redeschwall wie ich ihn noch nie gehört hatte, pralles Leben. Der Espresso und der Capuccino waren gut und preiswert. Die Teilchen die wir uns ausgesucht hatten vom Geschmack etwas gewöhnungsbedürftig.

Auf dem weiteren Weg zur Kathedrale waren die Straßen teilweise extrem eng, zugeparkt, immer wieder lagen wild streunende Hunde in den Hausecken und auch etliche Obdachlose lungerten überall herum. Nicht gerade ein toller Anblick.

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Die Kathedrale war imposant, nur leider auch umlagert von Bettlern, die jeden Touristen ansprachen, das war schon unangenehm. Bei unserem Weg durch den Park hatten wir Glück, die Wolken rissen auf, es gab etwas Sonne und alles erschien nicht mehr ganz so trostlos.

Auf dem Rückweg kamen wir noch durch ein große Hauptstrasse mit vielen Einkaufsgeschäften, aber irgendwie hatten wir keine Lust mehr zu shoppen. Uns war kalt, es war nass, wir wollten nur noch zurück aufs Schiff. Fast am Hafen angekommen, schüttete es wieder in Strömen. Noch ein paar Photos von den Anlagen und rauf aufs Schiff.

Die Abfahrt war leider auch verregnet, irgendwie fehlte die Stimmung. Dafür konnten wir aber die Einfahrt von zwei großen Fähren in den Hafen beobachten.

Beim Abendessen bemerkten wir den Seegang erstmalig etwas stärker. Dazu gab es die Bekanntgabe des Kapitäns zu einer Kursänderung. Eigentlich sollte es von Palermo gerade aus rüber nach Barcelona gehen. Aber um uns zu schonen ging der Kurs hoch Richtung Korsika, im Schutz von Sardinien und dann zwischen Sardinien und Korsika durch Richtung Barcelona. Der Kapitän meinte nur, es stände uns ein rauer Seetag bevor.

Reisebericht Tag 6: Seetag bei Windstärke 11-12, ein Albtraum

Am nächsten Morgen erwartete uns blauer Himmel, eine sichtbare Dünung und reichlich Wind. So gegen Mittag bogen wir zwischen Sardinien und Korsika ein und man sah schon, was auf uns zukommen würde, als wir wieder auf das offene Meer zusteuerten. Deutlich erhöhter Wellengang, Wind satt und schon jetzt reichlich unkontrollierte Bewegungen vieler Passagiere.

aida_22Den Nachmittag und den darauf folgenden Abend bzw. die Nacht werden wir wohl so schnell nicht vergessen. Vielen Passagieren war es schon nachmittags übel, beim Abendessen hatten wir Platz ohne Ende. Meine Frau hatte leichtes Unwohlsein, mir ging es zum Glück prima. Das Abendessen war aber schon merkwürdig. Es gab keine hohen Gläser mehr, vom Büffet zum Tisch war es ein echter Slalomlauf, überall klapperten Gläser, Geschirr und Leute schrieen ab und an erschrocken auf. Ab und zu rüttelte sich das Schiff, das man meinte es bricht irgendwo was ab. Die Abend-Show viel aus, an der Aida Bar war heute eher wenig los, die Disco blieb geschlossen, Außendecks gesperrt. Imposant fand ich die immer wieder schwankenden Bäume rund um die kleineren freien Flächen an der Aida Bar, wenn sich das Schiff jetzt im Minutentakt schüttelte. Erwähnenswert auch die Kellner(innen). Mit viel Geschick brachten sie weiterhin die Getränke zu den Gästen und kümmerten sich auch um die daherfliegenden Getränke mancher Gäste, ohne zu murren. Den Rest der Nacht verbrachten wir in unserer Kabine, an einschlafen war aber nicht zu denken. Es war wie Achterbahn fahren ohne das man aussteigen konnte. Erst als wir am frühen Morgen in Landabdeckung von Spanien kamen, wurde es deutlich ruhiger und wir konnten noch ca. 3 Stunden schlafen.

 Reisebericht Tag 7: Barcelona

Auf dem Weg zum Frühstück trafen wir Mitarbeiter und den Chef des Animationsteams. Auch sie meinten mit einem gezwungenen Lächeln „Wir haben es überlebt“. Beim Frühstück war es dann auch deutlich leerer als sonst, einige Gäste saßen bleich an den Tischen, tranken nur Kaffee und unterhielten sich über die unglaubliche Schaukelei der letzten Nacht.

Wir hatten für heute die Ramblas, eine U-Bahn Fahrt zum Park Guell und einen Fußmarsch von da zur Basilika La Sagrada Familia auf dem Programm. Es wurde ein gelungener Tag bei gutem Wetter, mit einem tollen Park Guell und eindruckvollen Blicken über Barcelona. Die Ramblas sind sowieso immer etwas Besonderes für uns, da könnte ich jeden Tag sein. Multikulturell und überall sehenswerte Attraktionen wie Künstler, Musiker, Märkte, Innenhöfe ….

Bilder aus Barcelona:

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Die Abfahrt aus Barcelona , im Abendlicht, war stimmungsvoll bei nun wieder ruhiger See.

Etwas wehmütig blickten wir auf Barcelona zurück, morgen früh würde die Kreuzfahrt zu Ende gehen.

Koffer packen und alles vor die Tür stellen war angesagt.aida 35

Den Abend verbrachten wir nach dem Abendessen in der Show und Disco. Die Animation gab noch mal alles, echt gelungen.

 Reisebericht Tag 8 : Ausschiffen in Palma de Mallorca

Nach dem letzten ausgiebigen Frühstück gingen wir von Bord, suchten kurz nach unseren Koffern, die da in langen Reihen auf der Mole aufgestellt waren. Ab ging es zum Bus (Linie 1) ein letzter Blick auf die Aida Cara und schon waren wir auf dem Weg zum Flughafen.

Hier hatten wir noch ein Erlebnis besonderer Art. Als wir in den Schlangen an AirBerlin Schaltern standen, fielen für ca. 1,5 Std. alle Laufbänder des Flughafens aus. Die Checkin Damen kamen daraufhin zu den Menschen in den Schlangen, nahmen sie mit nach vorne, erledigten den Papierkram und gingen mit uns zurück zu unseren Koffern um sie zu kennzeichnen. Dann konnten wir uns Richtung Flugterminal begeben. Um unsere Koffer wollte man sich kümmern. Zurück in Dortmund waren dann auch unsere Koffer da, keine Ahnung wie die das hinbekommen haben, aber egal.

Eine rundum gelungene Reise ist zu Ende, die quasi „Generalprobe“ für unsere Hochzeitsreise war ein voller Erfolg.

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Der Kreuzfahrt-Virus hat uns voll erfasst.


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